Fragen+Antworten - Technologie
Cyberknife Radiochirurgie ist eine hoch präzise, schmerzlose, robotergesteuerte Präzisionsbestrahlung, die in bestimmten Fällen als Alternative oder Ergänzung zu einem offenen chirurgischen Eingriff durchgeführt werden kann.
Viele hochenergetische Strahlen werden von außen auf ein Ziel innerhalb des Körpers fokussiert, um dort ihre tumorzerstörende Wirkung zu entfalten. Jeder einzelne Strahl kann keine Schädigung bewirken, aber die Bündelung aller Strahlen im Zielpunkt führt zu einer Zerstörung des Tumorgewebes unter Schonung der umliegenden gesunden Strukturen.
Das Cyberknife System beruht auf radiochirurgischen Prinzipien, die seit 30 Jahren ihre klinische Anwendung finden. Rund 200.000 Patienten sind weltweit schon mit der Cyberknife-Technologie behandelt worden. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien wurde in internationalen medizinischen Fachblättern veröffentlicht. Das Münchner Zentrum ist das erste Cyberknife Zentrum in Deutschland und verfügt europaweit über die größte medizinische Erfahrung.

nach einem F18 PSMA PET CT besteht der Verdacht auf ossäre Metastasen im BWK10. BWK10 rechts: SUVmax6,8 (VU: 4,2)
Der behandelnde Arzt hat eine stereotaktische Bestrahlung empfohlen. Worin liegen die Unterschiede sowie Vor-/ Nachteile zum CyberKnife?
Vielen Dank vorab für Ihre Rückmeldung
Mit freundlichen Grüßen
vhz


Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Muacevic

Um welche Strahlungsart handelt es sich genau und mit welchen Bestrahlungsstärken wird gearbeitet?
Welchen Unterschied bzw. welche Vorteile hat das Cyberknife gegenüber dem MedAustron in Österreich?
Mit freundlichen Grüßen

es handelt sich um Photonen Strahlung mit einem dedizierten Linearbeschleuniger. Die Bestrahlungsdosis orientiert sich an der Tumorart/größe/lage. Vorteile gegenüber einer Protonen Bestrahlung lassen sich so allgemein leider nicht beantworten, dies ist starker Abhängig von der Indikation. Hauptvorteil ist aber, dass sich die Behandlungsstrahlen mit der Zielstruktur (Tumor) dynamisch mit bewegen.
MFG, AM

2. kann durch diese Bestrahlung selbst ein Tumor ausgelöst werden?
3. kann nachbehandelt werden?
4. ist eine OP nach vorgängiger CyberKnifebehandlung möglich.

1. Wie hoch ist die Strahlenbelastung mit CyberKnife (Prostatabestrahlung) insgesamt und im Vergleich zur konventionellen Bestrahlung?
Cyberknife bestrahlt an 5 Tagen mit 5x7 Gy, normale Strahlentherapie 70 Gy über 7-8 Wochen
2. kann durch diese Bestrahlung selbst ein Tumor ausgelöst werden?´
Nach Cyberknife nicht beschrieben und extrem unwahrscheinlich.
3. kann nachbehandelt werden?
Im Zweifel ja, muss aber immer im Einzelfall geprüft werden.
4. ist eine OP nach vorgängiger CyberKnife Behandlung möglich.
Ja, das ist theoretisch möglich, wir hatten aber einen solchen Fall noch nicht.
Ich hoffe Ihnen damit geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Muacevic

Mein Vater hat einen Glioblastom auf dem Chiasma Optikum. Eine konventionelle Strahlentherapie wäre nach Aussage des Arztes nicht in der Lage, den Seenerf bei Bestrahlung zu erhalten - jedenfalls nicht wenn die von ihm empfohlene Intensität angewendet wird. Auch die Hypophyse würde bei der Bestrahlung beschädigt werden.
Würde die Verwendung des Cyberknife in diesem Fall die Nebenwirkungen verringern bzw. hatten Sie bereits einen ähnlichen Fall?
Vielen Dank im Vorraus.

leider können wir bei Glioblastomen keine gute therapeutische Alternative anbieten. Die Tumore sind zu schlecht abgegrenzt, um radiochirurgisch erfolgreich behandeln zu können.
Trotzdem alles Gute für ihren Vater.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Muacevic

bei mir ist vor ca. 5 Jahren ein Keilbeinflügelmeningeom diagnostiziert worden, welches den Sehnerv beengt. Seitdem ist zwar die Größe des Tumors unverändert 23 mm geblieben, aber die Sehstörungen haben zugenommen, ich sehe fast immer doppelt.
Ist eine Behandlung mit Cyber-knife möglich ohne den Sehnerv zu beschädigen?
Für Ihre baldige Antwort bedanke ich mich und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ursula Perschke

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Muacevic

wie genau ist die hochpräzise Bestrahlung? Wie wird die Genauigkeit im Submillimeter Bereich über die einzelnen Einheiten Strahlquelle, Positionierroboter und Lagerungsroboter erreicht?
Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Antwort! Matthias Buck

die genaue techinsche Funktionsweise kann im Rahmen dieses Mediums nicht erörtert werden. Vieles steht auf unserer Homepage bzw. in den einschlägigen wissenschaftlichen Publikationen. Die technische Systemgenauigkeit liegt bei unter 0,5 mm.
MFG; AM

Ein Strahlentherapeut mit einem IMRT Gerät sagte mir, er könne das Samenbläschen nicht bestrahlen. Dies würde sich wie die Prostata bewegen und ohne Goldmarker könne er daher nicht bestrahlen. Da keine Prostata mehr da sei könne er auch keine Goldmarker setzen.
Könnte das Samenbläschen mit CyberKnife bestrahlt werden ohne Goldmarker?

MFG, AM

ich habe ein Optikusscheidenmeningeom mit Ausdehnung in den Orbitaltrichter. am rechten Auge. Im Sommer 2016 wurde dieser Tumor in der Uniklinik Erlangen stereothaktisch in 29 Sitzungen bestrahlt. Danach hatte der Tumor noch eine Größe von 1,4 auf 1,2 cm. Seither ist der Tumor aber wohl geschwollen und ich muss ständig Cortison nehmen, um die verbliebene Sehfähigkeit von 40 bis 60% auf diesem Auge zu erhalten.
Frage: Macht eine weitere Bestrahlung mit dem Cyberknife Sinn? Ist hier das Ziel, den Tumor zu zerstören? Denn bei der stereotaktischen Bestrahlung bestand laut Aussage der behandelnden Ärzte nur das Ziel, das Wachstum des Tumors zum Stillstand zu bringen. Nur in wenigen Fällen fände hier ein Rückbau des Tumors statt.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Andrera Gierz

eine zusätzliche Behandlung mit Cyberknife ist nach der Bestrahlung in Erlangen leider nicht mehr möglich.
Trotzdem alles Gute für den weteren Weg,
mfg, AM

2007 wurde bei mir nach Gleichgewichtsbeschwerden, ein linksseitiges Akustikusneurinom festgestellt, dessen Wachstum seitdem mit Hilfe von MRT Untersuchungen überwacht wurde.
Inzwischen ist eine starke Beeinträchtigung des Höhrens auf dem linken Ohr eingetreten. Nach der letzten MRT Untersuchung im Juni 2015 ist eine Größe im extrkanaliklären Tumorbereich von 10 mm Durchmesser gemessen worden. Der gesammte extra-/intrakanalikuläre Durchmesser bis in den Fundus beträgt 19 mm. Der Tumor liegt noch ohne lokale Raumforderung in Subarachnoidalraum. (Angaben aus Arztberichten übernommen)
Da deshalb eine Behandlung nötig ist habe ich mich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten dafür beschäftigt. Eine OP möchte bzw. muss ich nicht vornehmen lassen und werde mich deshalb für eine Strahlentherapie entscheiden.
Nun stehe ich vor der Frage: "Gamma-knife" oder "Cyber-knife".
Können Sie mir die "Treffsicherheit" beider Verfahren gegenüberstellen?
Was geschieht wenn der Patient sich während der Behandlung mit dem "Cyber-knife" "bewegt"?
Vielen Dank und mit besten Grüßen.

bei Cyberknife wird eine thermoplastische Maske angelegt unter der man sich etwas bewegen kann. Diese Bewegung wird permanent von dem Roboter im Submillimeter Bereich ausgeglichen. Falls sie sich über der Korrektionsschwelle bewegen (was kaum möglich ist) schaltet das System automatisch ab und fährt die größere Korrektur über den Tisch nach. Über die Genauigkeit müssen Sie sich überhaupt keine Sorgen machen, die Systemgenauigkeit liegt bei uns bei 0.4 mm.
Ich hoffe Ihnen damit geholfen zu haben.
MFG, AM
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Muacevic